Am Donnerstag, den 1. Oktober, fanden in der Bereichsbibliothek Recht und Wirtschaft Dreharbeiten für einen Tatort statt. Im Bild ist die Filmcrew in einem Bereich der Bibliothek zu sehen, der zur Reservierung durch Studierende nicht freigegeben ist – aus Gründen des Infektionsschutzes. Die Studierenden mussten dafür andere reservierte Sitzplätze in der Nähe für ca. 3 Stunden räumen, um nicht im Bildhintergrund des Filmes zu sein.
Es stellt sich die Frage: Warum dürfen Schauspieler und Schauspielerinnen auf diesen Plätzen so tun, als würden sie lernen, während das Lernen den Studierenden dort verboten ist?
Wir finden es beschämend, wie mit den einzelnen Studierenden umgegangen wird – „die Prioritätensetzung der Uni spricht hier Bände“ (Anna Pelikan, Vorsitzende LHG Mainz).
Der derzeitige Zustand in den Bibliotheken ist unhaltbar. Die Öffnungszeiten sind mitten in der Hausarbeitszeit eingeschränkt und Bibliotheksplätze über das Online System zu reservieren gleicht einer Lotterie.
In einer Zeit, in der Studierende bereits durch die mangelhafte Digitalisierung der Lehre unter erschwerten Bedingungen arbeiten, wird der Zugang zu Arbeitsplätzen zusätzlich eingeschränkt.
Wir fordern deshalb:
Alle Bereichsbibliotheken sollten länger und insbesondere auch am Wochenende geöffnet sein. Ein Positivbeispiel zeigt hier der Blick über die Landesgrenze: die Bibliothek Recht und Wirtschaft der Goethe Universität in Frankfurt ist auch am Wochenende geöffnet, von 9 bis 22 Uhr.
Unser Lösungsvorschlag:
Verlängerte Öffnungszeiten, die einen Betrieb in mehreren Schichten mit Pausen zur Desinfektion der Arbeitsplätze zulässt. Dadurch wird eine schichtbezogene Platzreservierung möglich. In Kombination mit der Öffnung am Wochenende könnten damit deutlich mehr Studierenden Lernplätze zur Verfügung gestellt werden – das sollte die oberste Priorität der Universitätsverwaltung sein